Hanny Geiser, Reisedesigner ozeania
Endlich - nach fast 3 Jahren öffnete Samoa im August 2022 seine Grenzen wieder. Schon lange war eine Velotour um Savai'i in meinem Kopf. Und im Oktober 2022 ging es los - natürlich via Fiji. 3 Wochen Südsee standen auf meinem Programm und ich kann es nur empfehlen!
Savai'i, die grösste Insel von Samoa, ist mit einer Fähre ab Upolu in ungefähr einer Stunde erreichbar. Savai’i ist weniger dicht besiedelt und für ihre sanfte und traditionelle Lebensweise bekannt. Eingebettet in die ursprüngliche Landschaft gibt es Aussergewöhnliches zu entdecken: die Mondlandschaft rund um die Saleaula Lava-Felder, den Afu Afu Wasserfall, das Virgin’s Grave und die eindrucksvollen Wasserfontänen Alofaaga Blowholes nahe des Dorfes Tag. Eine gut gepflasterte Strasse umgibt die Insel und macht es einfach, sich von A nach B zu bewegen.
200 Kilomter entlang der wundervollen Küstenstrasse von Savai'i liegen jetzt hinter mir. Durch viele kleine Dörfer, vorbei an riesigen Lavafeldern und mitten durch beeindruckenden Regenwald. Ich habe diese aussergewöhliche Entdeckeungsreise sehr genossen!
Nach der Übernahme unserer Fahrräder und einer kurzen Einführung in unsere Reise gingen wir samt Gepäck und den Fahrrädern auf die Fähre von Upolu zur Insel Savai'i. Die Fahrt dauert ca. eine Stunde. Auf Savai'i angekommen wurden wir von unserem Begleitfahrzeug mit englischsprechender Reiseleitung erwartet. Das Gepäck wird jeden Tag zur nächsten Unterkunft gebracht. Es sind nicht wahnsinnige Höhenmeter, die gemacht werden. An einem Tag haben wir ca. 500 Höhenmeter gemacht und dies war wohl auf der schwierigste Teil der Route. Es ging landeinwärts, weg von der kühlen Brise und hin zu einigen Aufstiegen. Aber wir hatten natürlich genügend Zeit, durch die Dörfer zu fahren und alle Eindrücke auf uns wirklen zu lassen. Auch gibt es immer viel zu sehen.
Am schönsten fand ich es am Kap Mulinu'u und dem Regenwald von Falealupo. Das Kap Mulinu'u ist der westlichste Punkt von Samoa. Von hier aus sieht man den Sonnenaufgang vor allen anderen Menschen auf der Welt. Was für ein Gefühl das war. Nur die Vorstellung davon ist schon sehr berührend. Rund um das Kap gibt es verschiedene archäologische Stätte. Ein Stück weiter nordöstlich erstreckt sich der tropische Regenald von Falealupo. Der Strand in Falealupo ist einer der schönsten, die ich je gesehen habe. Einfach unglaublich!
Geschlafen haben wir nicht in Hotels sondern in den sehr traditionellen Fales. In den Fales zu schlafen, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Direkt am Meer, mit einer herrlichen Brise, die das Hüttchen erfrischt und mit nur einer Matratze und einem Moskitonetz ausgerüstet. Duschen und Toiletten werden geteilt und das Essen wird gemeinsam eingenommen. Die Gastfreundschaft der Einheimsichen machten diese Uebernachtungen zu den magischen Nächten unserer Reise und ehrlich, was braucht man mehr als einmal ganz einfach zu reisen.
Wichtig zu wissen!
Da Samoa ein sehr traditionelles Land ist und die Menschen sehr religiös sind, empfehlen wir angemessene Kleidung zu tragen, wenn Sie durch Dörfer radeln. Enge Lycra-Short sollten mit weiten Shorts (oder bei Frauen mit einem Rock) bedeckt sein.
Beim Kajakfahren ist es für Frauen angebracht, einen Sarong (Lava-Lava) zur Hand zu haben, um sich an Land zu bedecken. Respekt ist am Sonntag besonders wichtig, da es in Samoa traditionell ein Ruhetag ist. Unbedingt einen Kirchenbesuch einplanen, sollten Sie an einem Sonntag auf Samoa sein.
Nach unserer Fahrradtour verbrachten wir noch einige Tage auf Upolu. Upolu ist die am stärksten bewohnte der beiden Hauptinseln. Hier befindet sich der internationale Flughafen und die Hauptstadt Apia. Einige Sehenswürdigkeiten rund um Apia sollten Sie auf keinen Fall verpassen: zum Beispiel das Robert Louis Stevenson’s Museum, den Bahai’i Tempel und den farbenfrohen Lebensmittelmarkt, wo Sie die lokalen Spezialitäten entdecken und probieren können. Einen Ausflug zum Strand von Lotofaga an der Südküste und den To Sua Trench entdecken, einen 30 Meter tiefen Seewasser-Krater. Auch das Vailima - das Robert L. Stevenson Museum ist sehenswert. Der berühmte Autor Robert Louis Stevenson, bekannt als „Tusitala“ (samoanisch für Märchenerzähler) hat seine letzten Jahre in Samoa verbracht, wo er auch die meisten seiner Bücher schrieb. Sein eindrucksvolles Herrenhaus Vailima wurde zu einem Museum umgebaut und ist öffentlich zugänglich.
Auf einer geführten Kajatour entdeckten wir riesige Wasserschildkröten in ihrer natürlichen Umgebung im offenen Meer. Unnterwegs erkundet man die Mangroven und genießt unberührte einsame Strände. Es lohnt sich, die „Giant Clam Sanctuary“ zu besuchen und natürlich auch beim Schnorcheln die Riesenmuscheln zu entdecken. Hier finden Sie eine grosse Anzahl von Muscheln, alle in verschiedenen Farben und Grössen. Mit viel Glück entdecken Sie noch eine Wasserschildkröte.
Nur ca. 6 km ist es von Upolu (Fährenterminal) bis zur Manono Island. Die Insel beherbergt vier kleine Dörfer und ist einer der traditionellsten Orte in Samoa wo Hunde, Autos und Fahrräder verboten sind. Bleiben Sie eine Nacht auf der Insel und machen einen entspannten Spaziergang auf der Insel. Unterkunft ist im traditionellen Fale.