von Rebecca Wilson, Reise-Designer Ozeanien und Ferien weltweit
Madeira ist eine portugiesische Insel im Atlantischen Ozean. Mit ihrer atemberaubenden Schönheit, ihrer reichen Kultur und ihrer einladenden Atmosphäre zieht Madeira jedes Jahr zahlreiche Besucher aus aller Welt an und dieses Jahr auch mich.
Für uns war klar, dass wir in dieser Woche zwar Erholung suchten, aber auch die Insel erkunden wollten. Ein Mietwagen ist ein Muss, so waren wir flexibel und konnten Madeira im eigenen Tempo entdecken.
Die Insel ist bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, bestehend aus grünen Hügeln, majestätischen Bergen und atemberaubenden Küstenlinien. Die Wanderwege sind gut ausgebaut und sehr vielfältig. Mir hat die Wanderung entlang der Levada Nova sehr gut gefallen. Levadas sind Kanäle oder Wasserläufe, die das Wasser von den regenreichen Bergregionen zu den trockeneren Gebieten der Insel transportieren. Das sanfte Plätschern des Wassers begleitete uns während der gesamten Wanderung.
Die Hauptstadt Funchal haben wir während eines Tages besucht. Wir sind durch die gepflasterten Strassen gebummelt und haben den farbenfrohen Mercado dos Lavradores (Bauernmarkt) besucht. Eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Monte darf man sich nicht entgehen lassen. Von hier aus hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und das Meer.
Madeira ist auch für seine einzigartige Küche bekannt. Fisch in allen Variationen und dazu einen der berühmten Madeira-Weine. Selbstverständlich haben wir auch den Poncha, eine lokale Spezialität ausprobiert. Die Hauptbestandteile der Poncha sind Aguardente de Cana (ein Zuckerrohrschnaps), frisch gepresster Zitronensaft und Zucker. Manchmal werden auch Fruchtsäfte wie Orange, Maracuja oder Ananas hinzugefügt, um verschiedene Variationen des Getränks zu kreieren.
Eine Woche war ideal, um einen ersten Eindruck von Madeira zu erhalten. Wenn man aber die Vielfältigkeit der Insel auch beim Wandern ausgiebiger erkunden will, empfehle ich 10-14 Tage. Da das milde Klima dafür sorgt, dass die Temperaturen das ganze Jahr angenehm sind, kann man Madeira das ganze Jahr über besuchen. Im Mai hatten wir einen Mix aus Sonne und Wolken bei 20-24 Grad. Obwohl man an einigen Orten auch baden kann, ist Madeira keine Destination, die ich für reine Badeferien empfehle. Die Strände sind mit einigen Ausnahmen steinig, wild und naturbelassen.
Die Insel kann man einem Tag umrunden. Aber es macht Sinn die Strecke aufzuteilen, sodass man die verschiedenen Orte auch besuchen und nicht nur aus dem Autofenster sieht. Besonders gut gefallen hat mir das bergige Inland. Bei Sonnenschein verliessen wir Ponta do Sol, um nach Ribeiro Frio zu fahren. Hier fuhren wir in den Nebel und erlebten den berühmten Lorbeerwald sehr mystisch und verzaubernd. Bei schönem Wetter sind hier fantastische Wanderungen mit schöner Weitsicht über die Moorlandschaft möglich.
Madeira nennt man auch die "Blumeninsel". Dass kann ich nur bestätigen - es ist ein paradiesisches Reiseziel für Blumen- und Naturliebhaber. Lustigerweise habe ich mich manchmal, wie in Australien gefühlt - dass hier Eukalyptusbäume eingeführt wurden, wusste ich nicht. Überall auf der Insel findet man blühende Gärten, farbenprächtige Blumenbeete und exotische Pflanzen.
Madeira lohnt sich auf alle Fälle - die unvergesslichen Erlebnisse werden jedenfalls bei mir noch lange in guter Erinnerung bleiben.