Unterwegs im Natur- und Tierparadies Tasmanien

von Fabio Merki, Geschäftsführer und Reise-Designer Ozeanien

Im Mai/Juni 2024 erkundete ich im Anschluss an die grösste Australische Reise- und Tourismusfachmesse (ATE) während rund 2 Wochen das Natur- und Tierparadies Tasmanien.

In einer kleinen Gruppe erkundete ich zunächst die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Hobart und unternahm einige Ausflüge in der Umgebung. Die anschliessende individuelle Selbstfahrerreise war unvergesslich schön, auch dank des für diese Jahreszeit ungewohnt schönen Wetters. So hiess es für mich: Berge erklimmen, Austern schälen und schlürfen, wilde Wasserfälle bestaunen, traumhafte Bootsfahrten unternehmen, den Moment geniessen, runterkommen und durchatmen.

Hobart

In Hobart locken einige Sehenswürdigkeiten. welche wir in der Gruppe erleben durften: So fuhren wir abends zur Sternebeobachtung zum Mount Wellington/Kuranyi, den 1270 Meter hohen Berg, der eine dramatische Kulisse und einen wunderschönen Ausblick über die Hauptstadt bietet; besuchten MONA, die grösste private Kunstsammlung Australiens und den berühmten Salamanca Market, welcher jeweils samstags statt findet und bei dem man Leckereien und Souvenirs erstehen kann.

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Seafood Cruise ab/bis Hobart

Die Halbtagestour mit Tasmanian Wild Seafood Adventures war ein faszinierendes Erlebnis, bei dem wir Zeuge wurden, wie sich die kulinarische Magie direkt vor unseren Augen entfaltete. Die Crew, die in einem interaktiven Panorama-Kochbereich an Bord eines luxuriösen zweistöckigen Motorkatamarans stationiert war, bereitete gekonnt die frischesten tasmanischen Meeresfrüchte zu und sorgte so für ein Fest für die Sinne: Von den exquisiten tasmanischen Abalonen und lebenden Langusten bis hin zu den saftigen Austern, Seeigeln, Strandschnecken, ganzen Atlantischen Lachsen und Muscheln war jedes Gericht eine Hommage an das reichhaltige Meeresangebot der Region. Dieser Ausflug wurde für echte Meeresfrüchte-Enthusiasten konzipiert, die sich danach sehnen, in die unvergleichliche Frische und den Geschmack einzutauchen, die Tasmanien zu bieten hat. Egal, ob man ein Kenner ist oder die Welt der Meeresfrüchte erkunden möchte, dieses Erlebnis verspricht eine köstliche Reise durch die kulinarischen Reichtümer der unberührten Gewässer Tasmaniens.

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Bruny Island

Nach einer kurzen Fahrt entlang des Derwent Flusses erreichten wir Kettering, von wo die Fähre in knapp 15 Minuten nach Bruny Island übersetzt. Bruny Island ist eine friedliche Oase, in der die Zeit still zu stehen scheint. Unter Leitung eines privaten Reiseführers genoss die Gruppe den Tag in atemberaubender Landschaft und probierte hochwertige lokale Produkte wie lokalen Käse, frisch gebrautes Bier, beste Austern, Schokolade und Honig. Ein köstliches Mittagessen wurde uns im Hotel Bruny serviert. Am Nachmittag erkundeten wir die Adventure Bay, wo einst Kapitän Cook an Land ging, Hier erwarteten uns wunderschöne Buchten und weisse Sandstrände. Auch konnten wir - wenn auch nur aus der Ferne - einige der dortigen neugierigen und sehr seltenen weissen Wallabies erspähen.

 

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Huon Valley - Tahune Airwalk

Auf einem Tagesausflug von Hobart aus ging es ins wunderschöne Huon Valley, wo wir den Tahune AirWalk besuchten. Wir konnten dabei die natürliche Schönheit der tasmanischen Wildnis bei Spaziergängen durch den Wald und an Flüssen sowie an Fischerdörfern und anderen malerischen Sehenswürdigkeiten geniessen. Beim AirWalk spazierten wir über einen Baumkronenpfad im Wald, der bis zu 45 Meter in der Luft lag. Die Aussichtsplattform mit Sicht auf die natürliche Schönheit des Huon Rivers was unvergesslich - ein Moment der Idylle und Stille.

Auf dem Rückweg vom Huon Valley entdeckten wir ein Platypus (Schnabeltier). Normalerweise sind diese in den Gewässern sichtbar, hier vermutlich wohl unterwegs entlang des Strassenrandes auf der Suche nach einem Flusslauf.

Das Huon Valley ist ebenfalls ein Apfelanbaugebiet par excellence mit Weingütern und Cider-Herstellern. Wir statteten Willie Smith's Apple Shed einen Besuch abstatten und durften ein Cider- und Gin-Tasting geniessen. Die Qualität und Vielfalt ist hervorragend. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist der Apfelstrudel mit Vanille-Eis.  

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Hobart - Freycinet Nationalpark (ca. 200 km)

Start der individuellen Selbstfahrer-Rundreise in Tasmanien. Am frühen Morgen verliess ich die Hauptstadt Hobart und reiste in Richtung der sonnigen Ostküste Tasmaniens, bekannt für seine aussergewöhnlichen Schönheit, den unberührten weissen Sandstränden und der bunten Granitküste.

Mein erstes Ziel war das Städtchen Triabunna, dem Tor zur Maria Island, welche 1972 zum Nationalpark erklärt wurde. Die Überfahrt mit der Fähre dauerte rund 45 Minuten. Zu Fuss ging es anschliessend auf Inselerkundung. Auf den Wanderungen zu den Painted Cliffs und Fossil Cliffs konnte ich Wombats, Possums und verschiedene Kangaroo-Arten in freier Natur beobachten. Nach rund 4 Stunden auf der Insel ging es mit der Fähre zurück aufs Festland. Die Weiterfahrt entlang der Ostküste führte mich schliesslich zum Freycinet Nationalpark, wo ich die nächsten zwei Nächte in der Freycinet Lodge verbringen durfte. 

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Freycinet Nationalpark

Heute unternahm ich eine Bootsfahrt zur bekannten Wineglass Bay. Auf der 4,5-stündigen Bootsfahrt fuhren wir entlang der spektakulären Küste des Freycinet Nationalparks und liessen uns von der atemberaubenden Granitküste verzaubern, einschliesslich der dramatischen rosafarbenen Gipfel der Hazards Range. Wir entdeckten weisse Sandstrände (u.a. Cooks und Bryans Beach), welche nur über das Wasser oder ganztägige Buschwanderungen erreichbar sind, erkundeten die abgelegene Schouten Insel, Heimat kleiner Pinguine, bevor wir in die etwas rauere Tasmanische See in Richtung Wineglass Bay aufbrachen. Unterwegs hielten wir immer wieder Ausschau nach versteckten Meereshöhlen, Blowholes und Wasserfällen zwischen den steilen Granitklippen.

Nachdem ich die Wineglass Bay aus der seltenen Perspektive des Wassers bewundern durfte, wollte ich diese unbedingt auch noch von erhöhter Position aus erleben. So ging es nach der Bootsfahrt auf eine 1-stündige Wanderung zum Wineglass Bay Lookout. Die Aussicht war fantastisch und einfach nur bilderbuchmässig.

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Freycinet Nationalpark - St. Helens (ca. 100 km)

Bevor ich die Freycinet Halbinsel verliess, unternahm ich am Vormittag noch eine Wanderung zum Mount Amos, der zum Gebirgszug “The Hazards” gehört. Der Weg zum Gipfel war steil und anstrengend. Oben angekommen beeinträchtigten starke Windböen die an sich spektakuläre Belohnung mit unvergleichlichen Ausblicken auf die Wineglass Bay und Umgebung. Ohne festen Stand auf den Füssen machte ich mich somit nach kurzem Gipfelaufenthalt zurück zum Carpark und fuhr weiter entlang der Ostküste nach St. Helens.

In Bicheno legte ich einen Zwischenhalt ein und ass im Restaurant “The Lobster Shack” leckeren Fish and Chips. Bicheno ist eine malerische Küstenstadt und lockt mit mildem Klima und wunderschönen Stränden. Am südlichen Ende der Esplanade besuchte ich das spektakuläre Blowhole. Je nach Wellengang entspringt hier zwischen einem Loch im Granitfelsen eine Fontäne aus sprudelndem Meerwasser.

In St. Helens angekommen und bereit für das Check-in im Panorama Hotel bemerkte ich mit Schrecken, dass ich meine Jacke inkl. Reisepass im Hotelzimmer der Freycinet Lodge vergass. Also fuhr ich zurück nach Coles Bay, um möglichst vor Einbruch der Dunkelheit wieder in St. Helens zu sein. Tja, auch uns Reiseprofis kann ein solches Mischgeschick ereilen. 

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St. Helens - Launceston (ca. 270 km)

St. Helens ist das Tor zur Binalong Bay und der weltberühmten Bay of Fires. Bay of Fires besteht aus einer Reihe atemberaubend schöner Strände, die von Lagunen und felsigen Klippen durchsetzt sind. Berühmt für die orangefarbenen, mit Flechten bedeckten Granitfelsen, kombiniert mit dem puderweissen Strand und dem türkisfarbenen Wasser, ist diese ideale Umgebung ein spektakulärer Ort, um die sensationelle Aussicht zu geniessen. Diese herrlichen einsamen Strände und Buchten verleihen der Bay of Fires ihren Ruf als eines der unberührtesten Naturwunder der Welt.

Vormittags verliess ich die wunderschöne Ostküste und fuhr in Richtung Launceston, der zweitgrössten Stadt in Tasmanien. Unterwegs machte ich einige lohnenswerte Stopps: Unweit des Dorfs Pyengana liegt der prächtige St. Columba Waterfall, mit 90 m einer der höchsten Wasserfälle Tasmaniens. Die Fahrt zum Carpark war etwas abenteuerlich, zumal am Vortag ein Sturm über die Ostküste fegte und einige Hindernisse auf der Strecke zu bewältigen waren. Der Abstecher hat sich dennoch gelohnt.

Weiter ging die Fahrt nach Derby. Einst ein vergessener Ort hat sich die Kleinstadt heute mit aussergewöhnlich angelegten Trails zu einem absoluten Mountainbike-Hotspot entwickelt. Mittlerweile werden sogar regelmässig professionelle Rennen durchgeführt. Ich nutzte den Stopp für eine verspätete Mittagspause. Den Besuch der Pizzeria “The Hub” mit seinen frisch zubereiteten Steinofenpizzen kann ich hierfür wärmstens empfehlen.

In Launceston besuchte ich die eindrückliche Cataract Gorge, wo sich der South Esk River seinen Weg durch steile Felsen bahnt. Ich wanderte um das Bassin herum und ging über die Hängebrücke. Der Rückweg zum Boutique Hotel The Verge führte durch die Innenstadt entlang der historischen Häuser aus dem 19. Jahrhundert. Gemütliche Strassencafés und Restaurants verschönern im viktorianischen Architekturstil das Stadtbild.

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Launceston - Cradle Mountain (ca. 150 km)

Ich verliess Launceston und fuhr durch hügeliges Marsch- und Weideland weiter in Richtung Westen zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Cradle Mountain - Lake St. Clair Nationalpark.

Auf dem Weg zum Nationalpark besuchte ich die Stadt Deloraine, welche durch ihre beeindruckende und oftmals sehr kreative Handwerkskunst bekannt ist. Wunderschön am Meander River ist Deloraine ein guter Ort, um Schnabeltiere beim Schwimmen zu beobachten - in meinem Fall blieb die Suche nach diesem aussergewöhnlichen Säugetier erfolglos. Als Trost gönnte ich mir einen “Flat White”.

Nachdem Check-in im Cradle Mountain Hotel fuhr ich zum Besucherzentrum des Cradle Mountain Nationalparks. Hier löste ich das Busticket für den Shuttlebus (kostet AUD 15.00 pro Person, gültig für 72 Stunden), welcher von 09.00 bis 17.00 alle 10 bis 15 Minuten im Park verkehrt. Wichtig: Während diesen Zeiten ist der Nationalpark nicht mit privaten Autos zugänglich. Ich hielt an der Endstation “Dove Lake” und begab mich auf die 6,5 km lange Wanderung um den Dove Lake, ein Gletschersee, der sich in einer spektakulären Umgebung unterhalb der schroffen Gipfel des Cradle Mountain befindet.

Am Abend besuchte ich die “After Dark Feeding Tour” im Devils@Cradle Sanctuary, eine Auffangstation für die vom Ausstreben bedrohten Tasmanischen Teufel. Ein unvergessliches Erlebnis, bei welchen ich die aussergewöhnlichen nachaktiven Raubbeutler in Aktion sehen durfte. ozeania ist stolz auf die Patenschaft des tasmanischen Teufels Noah!

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Cradle Mountain - Strahan (ca. 150 km)

Den Vormittag verbrachte ich im Nationalpark. Mit dem ersten Shuttlebus-Service fuhr ich erneut zur Station “Dove Lake”. Anschliessend machte ich mich zu Fuss auf den Weg zum Marions Lookout auf 1223 m. ü. M. mit Blick auf den Crater Lake auf der einen Seite, Dove Lake und Cradle Mountain auf der anderen Seite.  

Die Fahrt von Cradle Mountain nach Strahan verlief über das Alpenplateau, führte durch alte Bergbaustädte und fiel dann bei Strahan an der wilden Westküste ab. Strahan liegt an der Spitze von Macquarie Harbour und ist einer der wenigen geschützten Häfen an der Westküste, die über Strassen erreichbar sind.

Ich kam am frühen Nachmittag in Strahan an und bezog mein Zimmer im Strahan Village mit Blick auf den Hafen. Den restlichen Nachmittag nutzte ich mit der Erkundung einiger Sehenswürdigkeiten von Strahan. Auf einer knapp einstündigen Wanderung ging es durch hohen Wald und Regenwald zu den herrlichen Hogarth Wasserfällen. Diese Wanderung gehört zu den “60 Great Short Walks” - eine grosse Bandbreite an kurzen oder längeren Wanderungen für einen halben oder ganzen Tag oder einen kleinen Ausflug zwischendurch für schöne Ausblicke.

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Gordon River Cruise (08.30 bis ca. 14.00 Uhr)

Heute nahm ich an der Gordon River Cruise teil - ein absolutes Highlight und “Must Do” auf einer Tasmanien Reise. An Bord der Spirit of the Wild hatte ich die fantastische Gelegenheit, die Wildnis der Westküste zu erkunden, während ich den Gordon River hinauffuhr und einen Spaziergang durch den ungezähmten gemässigten Regenwald des Franklin-Gordon Wild Rivers Nationalpark machte. Die Cruise wurde schliesslich durch den Besuch inkl. Führung der berüchtigten Gefängnisruine auf Sarah Island komplettiert. Ein eindrückliches Erlebnis - leider mit etwas Wetterpech!

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Strahan - Mount Field Nationalpark - Hamilton (ca. 230 km)

Ich verliess die zerklüftete Westküste landeinwärts in Richtung Osten. In der Nähe von Queenstown besuchte ich den eindrücklichen Horsetail Wasserfall gefolgt vom Aussichtspunkt “Iron Blow”, welcher hinunter auf eine aufgegebene Kupfermine blicken lässt. Danach ging die Fahrt weiter zu Australiens tiefstem Süsswassersee Lake St. Clair, wo ich beim Pumphouse Point - einer wunderschönen Boutique Hotel-Unterkunft - eine kurze Wanderung entlang des Seeufers machte. In Derwent Bridge wollte ich auf Empfehlung von Australischen Freunden “The Wall” besuchen. Es handelt sich dabei um geschnitzte Arbeiten in Reliefskulpturen, welche die Geschichte, Not und Ausdauer der Menschen im zentralen Hochland zeigen und eine Hommage an die Personen, die das Gebiet besiedelt und beschützt haben. Leider bleibt diese Attraktion in den Wintermonaten Juni, Juli und August geschlossen.

Weiter ging es via Tarraleah, dem Wasserkraftzentrum und geografischen Mittelpunkt Tasmaniens zum wunderschönen Mount Field Nationalpark, einer der ältesten Nationalparks in Tasmanien. Auf einem Spazierweg vom Besucherzentrum aus erreichte ich auf einer 2-stündigen Rundwanderung die Russell Falls, eines der beliebtesten Fotomotive des Parks, sowie Lady Barron und Horseshoe Falls.

Vom Mount Field Nationalpark ging es nach einer kurzen Fahrt nach Hamilton zur Curringa Farm, wo ich die letzte Nacht in der Wildnis auf einer aktiven Schaffarm verbrachte. Die acht luxuriösen Studios befinden sich in natürlichem Buschland mit Blick auf den malerischen Lake Meadowbank. Zum Abendessen gings mit den herzlichen Gastgebern Tim und Jane Parsons ins lokale Pub in Hamilton, ein “fair dinkum” Aussie-Erlebnis. 

 

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Hamilton - Hobart (ca. 80 km)

Am frühen Morgen nahm ich Abschied von Tim, welcher gerade damit beschäftigt war, einen neuen Parkplatz für seine Gäste auf der Farm einzurichten. Mit hausgemachtem Honig, Himbeer-Konfitüre und einer feinen Flasche Pinot Noir ging es auf einer knapp 1-stündigen sehr idyllischen Fahrt zum Flughafen Hobart. Anschliessend Mietwagen-Rückgabe und Flug via Melbourne zurück in die Schweiz. 

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